Der angolanische Schriftsteller José Eduardo Agualusa stellt seinen Roman Eine allgemeine Theorie des Vergessens (Verlag C.H. Beck, 2017) zusammen mit seinem Übersetzer Michael Kegler vor.

Am Vorabend der angolanischen Revolution ergreifen die ehemaligen Kolonisatoren panisch die Flucht. Ludovica, eine schüchterne Portugiesin, bleibt zurück. Sie traut sich nicht aus dem Haus, zieht zwischen Wohnungstür und Treppenhaus eine Mauer hoch und richtet sich, einem Robinson Crusoe ähnlich, in ihrer Insel ein: dem letzten Stock eines feinen Hochhauses in Luanda, das unter den unterschiedlichsten Akteuren des jahrzehntelangen Bürgerkrieges zu einer Behausung von Armen und Flüchtlingen mutieren wird. Von ganz oben, mit Blick auf den wachsenden Moloch Luanda, wird sie von den Umwälzungen nur wenig mitbekommen und dennoch ohne Absicht und durch eine Kette von Zufällen das Leben einiger Menschen beeinflussen. In ihrer Einsamkeit notiert Ludovica an den Wänden des Appartements ihr Leben, so wie der Roman die vielen Lebensgeschichten aufschreibt, um gegen die allgemeine Theorie des Vergessens die Erinnerungen eines Landes lebendig zu halten.

José Eduardo Agualusa gelingt es, mit Empathie für seine Protagonisten und heiterer Leichtigkeit, schwere Themen zu behandeln wie Krieg und Gewalt, Korruption und Gier, Angst und Hass.

José Eduardo Agualusa, 1960 in Huambo/Angola geboren, studierte Agrarwissenschaft und Forstwirtschaft in Lissabon. Seine Gedichte, Erzählungen und Romane wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Eine allgemeine Theorie des Vergessens stand auf der Shortlist des Man Booker International Prize 2016. Agualusa lebt als Schriftsteller und Journalist zurzeit in Mosambik.

Michael Kegler erhielt 2014 den Straelener Übersetzerpreis und, gemeinsam mit dem von ihm übersetzten Luis Ruffato, 2016 den Hermann Hesse-Preis der Stadt Calw. Er übersetzte auch die drei zuletzt auf Deutsch erschienenen Romane von Agualusa.

Eine Veranstaltung der Münchner Stadtbibliothek in Kooperation mit LUSOFONIA e.V. und dem C.H. Beck Verlag

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8 Wochen, 5 verschiedene Orte, unterschiedliche Menschen aus verschiedenen Kunstgenres und intensive Diskussionen und Erfahrungen über Fremdkörper, sozio-historische Prägung, Rassismus, Sexismus und soziale Normen prägen die Wanderresidenz veículoSUR. Wie wirken sich soziale Normen und physische wie psychische Grenzen auf eine Zusammenarbeit aus? Lässt sich die gelebte Gruppendynamik und ihre Konflikte für ein Publikum erfahrbar machen? Die Künstler:innen der plataforma, Marcos Harriague, Daniela Álvarez, Fafi Prado und Anta Helena Recke, teilen ihre Erfahrungen aus der Wanderresidenz und zeigen ein work in progress.

Im Anschluss findet ein Konzert mit Gastmusiker Paulo Monarco statt: Folklorischer Tanz und Musik aus dem brasilianischen Staat Mato Grosso kreuzen sich mit einem experimentellen ästetische Pop, dessen aktuellstes Resultat das Album Abriram-se As Veias ist. Paulo Monarco ist Komponist und Sänger aus Cuiabá, Mato Grosso, Brasilien. Er hat bereits mit zahlreichen Künstler:innen wie Zeca Baleiro, Aíla, Lenine, Duda Brack, Chico César, Graça Cunha, Celso Viáfora, Dulce Quental zusammen gearbeitet. 2010 veröffentlichte er sein erstes Soloalbum, Malabares com farinha, und 2016 zusammen mit Dandara Dois tempos de um lugar. Paulo Monarco ist Mitgründer des musikalischen Ateliers Cobogó, und produziert in seinem permanenten Musiklabor Tanzalben, Filme und Werbung.

Mit freundlicher Unterstützung von: Goethe Institut München, São Paulo, Santiago), SESC São Paulo, Tanztendenz e.V. München, INAE und GEN Montevideo, Institut Français Paris und München, Kulturreferat der Landeshauptstadt München, NTH8 und Emmetrop, Lyon, LUSOFONIA e.V.

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veículoSUR ist ein Projekt der PlattformPLUS, eine Plattform für künstlerisches Schaffen an mehreren Orten der Welt. Etabliert zunächst zwischen São Paulo und München, um Schnittstellen der Kulturen zu erleben und dabei über das Erwartbare hinaus die Kultur des Anderen zu erfahren. In München kommt der letzte Teil der Residenz vom 01.-14. Oktober nun zum Abschluss.

Konzept: Marcela Olate, Thais Ushirobira, Maëlys Meyer und Mario Lopes

Produktionsleitung: Mario Lopes (München). Produzentin: Daniela Hölzl (München)

Die außergewöhnliche Sängerin Gisela João versteht es, die traditionelle portugiesische Musik mit zeitgenössischen, urbanen Sounds zu verbinden und ihr so eine spannende Aktualität zu verleihen. Ihre warme, volle Stimme ist in jedem Moment voller Gefühle, und nimmt die Zuhörer auf eine emotionale Achterbahnfahrt mit, die schwindelig macht. Dass der Vergleich mit Portugals berühmtester Fadosängerin nicht weit hergeholt ist, zeigt Joãos Auszeichnung mit dem Amália Best New Artist Award. Auf ihrer aktuellen Tournee präsentiert sie in der klassischen Bandbesetzung des Fado ihr neues Album NUA.

Gisela João stammt aus Barcelos und lebt nun im Lissabonner Stadtteil Mouraria. Die junge Fadista ist eine Ausnahmeerscheinung. Ihr Debütalbum wurde 2014 unisono mit Kritikerlob eingedeckt – «ein Meilenstein in der Geschichte des zeitgenössischen Fado» – und von den bedeutendsten Magazinen und Zeitungen zum besten portugiesischen Album des Jahres gewählt. Es erreichte Platz 1 der Charts und erhielt die „Goldene Schallplatte“. Perfektioniert wird das Bild der neuen Shooting Star-Fadista durch ihr «freches und ungezwungenes Auftreten» (Badische Zeitung) und ihre erfrischende Bühnenpräsenz.

«Nichts bei Gisela João erinnert an eine Fadosängerin, nichts scheint sie mit einer Tradition zu verbinden. Außer der Stimme. Es ist ihre Stimme, die sie zu einer großen Sängerin macht.» (João Bonifácio, Público)

„Portugal’s most widely acclaimed fado singer to emerge in this decade!“ – NEW YORK TIMES

Video „Labirinto Ou Não Foi Nada“

Eine Veranstaltung des Muffatwerks mit freundlicher Unterstützung von LUSOFONIA e.V.

Showing

Samstag, 6. Oktober 2018, 19 Uhr

Das Projekt veículoSUR macht nun auf seiner letzten Station im Rahmen der wandernden Residenz Halt in München in der Tanztendenz. In einem ersten showing wird der kollektive Arbeitsprozess vorgestellt. Die internationalen Künstler, die nun an insgesamt fünf Orten auf der ganzen Welt miteinander gearbeitet haben, teilen mit dem Publikum ihre Erfahrungen, Ängste und Hoffnungen.

Mit: Marcos Harriague, Daniela Álvarez, Fafi Prado und Anta Helena Recke

 

Wir erteilen uns den Auftrag

Ein Gespräch über artist-based Arbeitsstrukturen und Netzwerke im Rahmen von Rodeo

Sonntag, 14. Oktober 2018, 11-14 Uhr

RODEO und Tanztendenz München e.V. laden Vertreterinnen und Vertreter von Institutionen ein, die Resultate von (lokaler) Selbstermächtigung sind und Raum für kreatives Arbeiten bieten. Bei Kaffee und Croissants stellen sie ihre Strukturen und Orte vor. Gemeinsam überlegen sie, worin die Chancen solcher Formen von Selbstermächtigung liegen, inwieweit diese zeitgemäß und effektiv sind, worin sie sich unterscheiden und welchen Bedarf sie abdecken.

Tanztendenz München e.V. feierte 2017 sein 30-jähriges Bestehen. Unter dem Motto „Künstler für Künstler“ ist seine Zielsetzung bis heute, für Tanz Freiraum zu schaffen – zum Recherchieren und Experimentieren, mit Offenheit für lokale und (inter-)nationale Gäste. Die Struktur ist deutschlandweit einzigartig, allerdings gibt es in anderen Ländern Organisationen, die sich aus einem ähnlichen Interesse gegründet haben.

Mit: Ivan-Vincent Massey vom Grand Studio (Brüssel, Belgien), Maurice Carlin von Inslington Mill (Salford, England) und Mario Lopes von veículoSUR (u.a. São Paulo, Brasilien)
Moderation: Micha Purucker (Tanztendenz München e.V.)

Eine Veranstaltung im Rahmen von Rodeo, in Kooperation mit Tanztendenz e.V. und LUSOFONIA e.V.

Das Münchner Tanz- und Theaterfestival Rodeo findet vom 11. bis 14. Oktober 2018 statt.

Beide Veranstaltungen finden statt im Rahmen von veículoSUR, einer Plattform für künstlerisches Schaffen an mehreren Orten der Welt, etabliert zunächst zwischen São Paulo und München, um Schnittstellen der Kulturen zu erleben und dabei über das Erwartbare hinaus die Kultur des Anderen zu erfahren. In München kommt der letzte Teil der Residenz vom 2018 01.-14. Oktober nun zum Abschluss.

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Mit freundlicher Unterstützung von Goethe Institut (München, São Paulo, Santiago), SESC São Paulo, Tanztendenz e.V. München, INAE und GEN Montevideo, Institut Français Paris und München, Kulturreferat der Landeshauptstadt München, NTH8 und Emmetrop, Lyon, LUSOFONIA e.V.

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veículoSUR ist eine Plattform für künstlerisches Netzwerken, die sich als weltweit wandernde Residenz manifestiert. Ziel sind die Begegnung und der Dialog zwischen Künstlern aus verschiedenen Ländern. Dies bedeutet (Reise-)Bewegung und Reflexion. veículoSUR lädt dazu ein, sich den wirtschaftlichen, sozialen, politischen und künstlerischen Kontexten eines jeden Ortes anzunähern und die Art und Weise, wie Künstler Kunst am jeweiligen Ort produzieren, kennenzulernen.

An vier Orten kamen zwischen Juli und September 2019 ortsansässige und internationale Künstler miteinander in Kontakt: Montevideo/Uruguay, Santiago/Chile, São Paulo/Brasilien und Lyon /Frankreich. München stellt den Sitz der Projektplanung und -koordinierung dar. Der offizielle Auftakt fand am 10. Juni mit einem Konzert von Dandara statt und nun erfolgt der Abschluss dieses Projekt-Zyklus in München vom 1. bis 14. Oktober in der Tanztendenz und im Schwere Reiter:

PROGRAMM

Samstag, 06.10. 19h erstes Showing (Ort: Tanztendenz)
Freitag, 12.10. 20h Showing und Konzert von Paulo Monarco (Ort: Institut Français)
Sonntag, 14.10. 11-14h Wir erteilen uns den Auftrag – Ein Gespräch über artist-based Arbeitsstrukturen und Netzwerke im Rahmen von Rodeo (Ort: Tanztendenz)

KÜNSTLER*INNEN:

Marcos Harriague (Montvideo, Uruguay)

Produzent und Dozent für Zeitgenössischen Tanz. Seine künstlerischen Studien bewegen sich zwischen Psychologie und darstellender Kunst. Mit der Casa Almargen in Montevideo schafft er einen interdisziplinären Raum mit einem künstlerisch-therapeutischen Ansatz.

Daniela Álvarez (Santiago, Chile)

Choreographin, Darstellerin und zertifizierte Feldenkrais-Therapeutin. Sie untersucht die Verbindung zwischen der Feldenkrais-Methode und Themen der sozialen und kulturellen Vielfalt, um eine inklusive Ausbildung in der Kunst zu erreichen.

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Fafi Prado (São Paulo, Brasilien)

Die Künstlerin und Kunsterzieherin erforscht die Konstellation zwischen Raum und Körper auf der Straße und deren poetischen Entfaltungen. Dabei hinterfragt sie die Rolle von Künstler:innen in der Gesellschaft – ihre Funktion, Zeitgemäßheit und Notwendigkeit. 

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Lola Asand (alias Antunes) (Lyon, Frankreich)

Performerin und Bühnenbildnerin aus Nantes. Als vielseitige Künstlerin bewegt sie sich zwischen Installation, Skulptur, Performance und Bühnenbildgestaltung und führt ihre eigenen Forschungen zu dem Verhältnis von menschlichen und nicht-menschlichen Körpern fort.

Anta Helena Recke (München, Deutschland)

Die Regisseurin und Performerin arbeitete mit Gintersdorfer/Klaßen, Philippe Quesne und Amir Reza Koohestani. 2017 erhielt sie das Theaterstipendium der Stadt München. An den Münchner Kammerspielen kopierte sie „Mittelreich“ von Anna-Sophie Mahler mit schwarzen SchauspielerInnen. Die Inszenierung wurde zum Theatertreffen Berlin 2018 eingeladen.

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Konzept: Marcela Olate, Thais Ushirobira, Maëlys Meyer und Mario Lopes
Produktionsleitung: Mario Lopes (München). Produzentin: Daniela Hölzl (München)

Mit freundlicher Unterstützung von: Goethe Institut (München, São Paulo, Santiago), SESC São Paulo, Tanztendenz e.V. München, INAE und GEN Montevideo, Institut Français Paris und München, Kulturreferat der Landeshauptstadt München, NTH8 und Emmetrop, Lyon, LUSOFONIA e.V.

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veículoSUR ist ein Projekt der PlattformPLUS, eine Plattform für künstlerisches Schaffen, etabliert zunächst zwischen São Paulo und München, um Schnittstellen der Kulturen zu erleben und dabei über das Erwartbare hinaus die Kultur des Anderen zu erfahren.